Der Comment Studentisches Brauchtum in vier Jahrhunderten
Der Comment lebt durch Einheit in der Vielfalt. Jeder Korporierte kann den Comment verstehen und ihn anwenden. Wenn man sich seiner einzigartigen Formensprache in Wort, Lied und Gestus bedient, wird der Comment wirksam als einigendes Band des „interkulturellen“ Austauschs von Verbindungen untereinander und zwischen den Generationen. Damit besitzt der Comment eine soziale und integrative Funktion, die weit über den bloßen Aspekt akademischer Feierkultur hinausreicht. Vordergründig reduziert auf den Buchstaben eines Paragraphenwerks würde die Metaebene der dem Comment innewohnenden Freiheit regelhaft verkannt: Comment, richtig verstanden, bildet Persönlichkeit und Gemeinschaft. Die zugrunde liegende Sammlung von Comments aus vier Jahrhunderten deutscher Universitätsgeschichte möge als Handreichung zur Erarbeitung einer Commentordnung (ComO) für die eigene Verbindung wie als praktisches Kompendium bei konkreten Einzelfragen dienen. Darüber hinaus sollen Entstehung, Kontinuität und Wandel studentischen Brauchtums durch die Dokumentation mehrerer Comments von 1747 bis 2017 sichtbar und verstehbar gemacht werden. Einleitend werden außerdem Entstehung, Geschichte und Wesen des Comment sowie die Problematik seiner unterschiedlichen Deutungen und Wertungen auf aktuellem Kenntnisstand diskutiert. Die Freude am und das Interesse für den studentischen Comment zu wecken, ist Zweck vorliegender Veröffentlichung.
Mögen so junge wie alte Akademiker die unverwechselbare Faszination des Comment wider „Tyrannentrug“ wie gegen „Zopf und Philisterey“ allzeit neu entdecken und in vollen Zügen genießen!