Europareise auf deutsche Art

Die Zeit verrinnt, bald sind die Erzählungen der Kriegsgeneration keine Geschichten mehr, sondern Geschichte. Wenn man sie für die Nachwelt erhalten will, ist es höchste Zeit, sie aufzuschreiben. Entstanden ist so nach „Wenn alles in Trümmer fällt“ eine zweite Dokumentation mit Erinnerungen an das vorige Jahrhundert, die sicher nicht weniger bewegend sind als die Erzählungen im ersten Buch. Ich danke Frau Bertele und den acht Männern, die hier zu Wort kommen, dass sie mir in den vergangenen zwei Jahren ihre Zeit opferten. Dass sie bereit waren, ihre Erlebnisse niederschreiben zu lassen, auch wenn es dem einen oder anderen der Zeitzeugen an manchen Stellen sehr, sehr schwer fiel. Auch wenn nach über 70 Jahren manchmal bei den Erinnerungen die Tränen nicht zu unterdrücken waren. Die Zeitzeugen sprechen überwiegend schwäbischen Dialekt, der nur das Perfekt als Erzählzeit kennt. Die Erzählungen mussten demzufolge „umgeschrieben“ werden, die Identität der Personen aber sollte dabei möglichst erhalten bleiben. Ich hoffe, dies ist mir weitgehend gelungen. Manche Ausdrücke in den Texten werden dem Schriftdeutsch – sprechenden Zeitgenossen dabei etwas ungewöhnlich erscheinen, doch der Schwabe kennt zum Beispiel keine „Karotte“. Er isst „Gelbe Rüben“. Auch für den Ausdruck: „Alles plärrte Rotz und Wasser“ gibt es nach meiner Ansicht in seiner Ausdrucksstärke keine adäquate Schriftdeutsche Formulierung. Danken möchte ich an dieser Stelle auch meiner Frau, die immer ein offenes Ohr für die Geschichten der Zeitzeugen und für meine Probleme bei der Textgestaltung hatte. Nicht zuletzt erwähnen möchte ich meinen Bruder Winfried, der mir mit seinen Ratschlägen stets zur Seite stand. Wenn nicht anders bezeichnet, wurden die Fotos von den Personen zur Verfügung gestellt, in deren Erzählungen sie eingefügt sind.